Fraglicher Erfolg, auf Kosten der Schweizer Wirtschaft

[02.05.2002] Alte Notizen nach Diskussion mit SBG-Kollege

Parallel zu der, für unser kleines Land gefährlichen Entwicklung zur grössten Megabank UBS, wird unter ihrer Führung eine noch gravierendere Entwicklung beschleunigt und abgeschlossen, die De-Industrialisierung der Schweiz (und anderer Länder Europas).

Die Vergabe von Betriebs- und Projekt-Krediten an Exportfirmen und Konsumgüter-Hersteller hatte schon immer relativ viel Liquidität blockiert und immer wieder resultiert in Ausfällen auf den stark umkämpften Märkten in den Entwicklungsländern.  Vor allem aber brachte sie viel weniger ROI auf den einzusetzenden Eigenmitteln als z.B. Garantien für Handels- und Transport-Geschäfte, die wiederum mit attraktiven Versicherungs­konstrukten abgesichert werden konnten; immer ohne Risiko für die Banken.

Ab 1998 vernichteten UBS und CS, Jahr für Jahr,
über 120’000 weitere Arbeitsplätze in der Schweizer Industrie !

„Mit naivem Stolz berichtet 2002 der Vice-Chairman Business Banking UBS, mein ehemaliger Dienstkamerad, wie er nun seit 1998 jedes (!) Jahr sein Kreditvolumen um weitere 6 Mrd Fr (!) reduziert habe.  Als Ingenieur und Berater in der Industrie und für Produkt-Innovationen tätig, rechne ich dem UBS Direktor vor, dass er damit jedes Jahr weitere 60’000 Arbeitsplätze eliminiert habe, aus der Schweiz verbannt habe, in ein anderes Land, wo für diese Produktionen die Firmen noch Kredite kriegten von ihren Banken.  Der Banker will das so nicht stehen lassen, obwohl er einen Doktortitel in Oekonomie der Universität Zürich besitzt, und bringt als letzte Entlastung für sein akademisch geschultes Gewissen vor, dass er nicht allein sei und dass die CS das Gleiche (!) gemacht habe. 

So haben die gestandenen Schweizer Banker, angetrieben von einem grössenwahn­sinnigen Verwaltungsrat und seinem naiv-eitlen ex-McKinsey-CEO, ihre Haupt­aufgabe verleugnet und haben sich zur (Teil-)Demontage (alter) Schweizer Unternehmen anstellen lassen: 500’000 qualifizierte und hoch-produktive Arbeitsplätze sind eliminiert worden, ins ferne Ausland verlagert worden. 

Die ZKB und andere Kantonalbanken müssen fortan für die Export-Industrie die verblei­ben­den Finanzierungen tragen. Investitions-Kredite für neue Produktionsanlagen und Entwicklungs-Abteilungen kriegen die Unternehmer heute in Indien, China und USA.

„Kredit-Verweigerungen“ wurden nun zum grossen „Erfolgserlebnis“ der UBS-Spitze, als Dealer-Geschäft noch „gehebelt“ durch Kreditausfall-Versicherungen und/oder Optionen auf den Zusammenbruch des Aktienkurses. 

Siehe „Facts & Offene Fragen“ 2:  Ein paar Fragen an den „Sachwalter der Nation“ Wüthrich, der jetzt auch unsere Petroplus liquidieren soll.

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[2023] P.S. Die letzten 3 Jahre haben uns die tödlichen Folgen dieser Geschäftspraktiken der Megabanken drastisch vor Augen geführt: Auch die weltweit führende Schweizer Pharmaindustrie hatte keine europäischen Produktionen und Lieferketten mehr, weder für ihre Grundstoffe, noch für Generika, geschweige den für neue High-tech Ingredients. Sie konnten und können immer noch nicht uns mit allen nötigen alten Medikamenten versorgen. Und sie können immer noch nicht neue, strategisch wichtige Entwicklungen machen, so wie die USA- und Indien-Konkurrenz.